Finnland – Ehrengast 2014 der
Frankfurter Buchmesse
Die
finnische Autorin Selja Ahava hat mit ihrem Debütroman Der Tag, an dem ein
Wal durch London schwamm, der bei Mare erschienen ist, einen Roman zum
Thema Erinnern und Vergessen, aber auch über die Kraft der Wörter und der
Fantasie geschrieben: märchenhaft, tragikomisch, menschlich – und mit einer
unvergesslichen Heldin!
Seit
dem Verlust ihrer großen Liebe Antti fühlt sich Anna wie aus der Welt gefallen:
„Wäre es möglich, Augenblicke einzufrieren, würde ich diesen in eine
Plastikdose legen. Dann könnte man den Winter über davon zehren.“ Als es Anna
immer weniger gelingt, ihre Erinnerungen festzuhalten, und ihr Gedächtnis
langsam unzuverlässiger wird, klammert sie sich an Wortlisten („Stein, Birke,
Gras, Stuhl“) und erfindet Wörter für Dinge, die keinen Namen haben. Im Lauf
der Jahre trotzt sie den Zumutungen des Alltags mehr und mehr mit ihrer
Vorstellungskraft.
Als
alte Frau blickt Anna zurück auf ihr Leben, so, wie sie sich daran erinnert, an
schöne wie an schwere Momente, an die Zeit in Finnland wie auch den Neuanfang
mit Thomas in England. Vor allem erinnert sie sich an ihr Häuschen mit den
blauen Vorhängen auf einer Schäreninsel, inmitten von Möwen, Schilf und krummen
Kiefern, wo sie die Sommer mit ihrer großen Liebe Antti verbrachte – und
natürlich an den Tag, an dem ein Wal durch London schwamm.
Selja
Ahava, 1974 geboren, studierte Dramaturgie an der Theaterhochschule Helsinki
und schrieb Drehbücher für Filme und Fernsehserien sowie Hörbücher, bevor sie
mit Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm ihren ersten Roman
veröffentlichte. Sie hat fünf Jahre in London verbracht und lebt seit ihrer
Rückkehr nach Finnland mit ihrer Familie in Porvoo.
Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm von Selja Ahava ist bei mare erschienen.
(JK 10/14)
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