Mirna Funk im Jüdischen Salon im Café Leonard am Donnerstag, 18. Februar

Café Leonar
Donnerstag, 18.02.2016  20.00 Uhr
Grindelhof 59, Hamburg
Eintritt: 7.50 / 10 Euro

Beim Jüdischen Salon stellt Mirna Funk ihr Buch Winternähe vor, das bei S. Fischer erschienen ist. Ein Gespräch mit der Autorin führt Michael Heimann.

Den „radikalsten“ Roman, „der aktuell von einer jüdischen Autorin der `dritten Generation´ in Deutschland vorliegt“, lobte der „SWR“, „provokant und aufrüttelnd“, hieß es beim NDR und auf „Spiegel Online“ fasste Thomas Andre zusammen: „ernst, ironisch, lesenswert“. Mirna Funk erzählt in ihrem mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis 2015 ausgezeichneten Debütroman Winternähe die Geschichte einer deutschen Jüdin in Berlin und Tel Aviv.

Wer bestimmt darüber, wer wir sind? Unsere Herkunft, falsche Freunde, orthodoxe Rabbiner? Lola wächst bei ihren jüdischen Großeltern in Ost-Berlin auf. Ihre Großeltern haben den Holocaust überlebt, sie selber soll cool bleiben bei antisemitischen Sprüchen, doch sie hat irgendwann genug davon, dass andere darüber bestimmen wollen, wovon sie sich verletzt fühlt und wovon nicht. Sie reist nach Tel Aviv, wo im Sommer 2014 Krieg herrscht, besucht ihren Großvater und ihren Geliebten, Shlomo, der vom Soldaten zum Linksradikalen wurde und seine wahre Geschichte vor ihr verbirgt. Lola verbringt Tage voller Angst und Glück, Traurigkeit und Euphorie. Dann zieht sie weiter, hartnäckig und eigenwillig, widersprüchlich und voller Enthusiasmus auf der Suche nach ihrer Identität und ihrem eigenen Leben. Die Geschichte Lolas ist auch die Geschichte von Mirna Funk, die vor zwei Jahren aus Berlin nach Tel Aviv gezogen ist. In der ZEIT hat sie unter dem Titel Ohne mich eine Begründung für ihren Umzug veröffentlicht: „Wegen der Liebe“, schreibt sie da, und der „jüdischen Wurzeln“ sei sie nach Israel gezogen, und vor allem, weil sie „den Antisemitismus in diesem Land nicht mehr ertragen“ habe.

Mirna Funk wurde 1981 in Ostberlin geboren und studierte Philosophie sowie Geschichte an der Humboldt-Universität. Sie arbeitet als freie Journalistin und Autorin, unter anderem für Der Freita« und das Zeit Magazin, und schreibt über Kultur, Lifestyle und Kunst. Sie lebt in Berlin und Tel Aviv. Im Sommer 2014 berichtete sie für das Magazin Interview aus Israel und von ihrem dortigen Leben im Ausnahmezustand.

Winternähe von Mirna Funk ist bei S. Fischer erschienen.
(JK 02/16)

Keine Kommentare: