Léo Malet: Angst im Bauch (Nautilus)

Frankreich – Ehrengast 2017 der Frankfurter Buchmesse

Der letzte Band der legendären Schwarzen Trilogie von Léo Malet trägt den Titel Angst im Bauch und ist bei Nautilus erschienen. 

Paulot, ein kleiner Betrüger und Trickdieb, gerät in schlechte Gesellschaft. Er wird Mitglied einer Pariser Ganovenbande, die mit der „sanften Methode“, also ohne Blutvergießen, Banküberfälle verübt; bis der von Alpträumen gequälte Paulot eines Tages bei einem Coup einen Kassierer erschießt. Eine polizeiliche und mediale Hetzjagd quer durch Frankreich wird inszeniert, in der Paulot als blutrünstiger Killer hingestellt wird.

Diesen Roman hat Malet – Vagabund, Gelegenheitsarbeiter, Zeitungsausrufer, Chansonnier und Anarchist, der in den 30er Jahren bei den Pariser Surrealisten verkehrte und mit Breton und Dalí befreundet war – Ende der 40er Jahre geschrieben. Er ist Teil der stark autobiographisch gefärbten Schwarzen Trilogie, in der die Helden auf der Schattenseite der Gesellschaft stehen. Es sind kleine Ganoven und Herumtreiber, denen die Verhältnisse keine Chance gelassen haben. Malet wurde mit der Schwarzen Trilogie zum Begründer des französischen Roman Noir, der die Tradition eines Poe oder Chandler in Paris fortsetzt.

Léo Malet, geboren 1909 in Montpellier, war Verfasser von ca. fünfzig Kriminalromanen. Er veröffentlichte 1943 120, rue de la Gare als ersten der berühmten Nestor-Burma-Krimis. Malet erhielt für seine Kriminalgeschichten drei Preise, vier seiner Bücher wurden verfilmt. Angst im Bauch ist der dritte Band der Schwarzen Trilogie, die Malet 1947/1948 schrieb und die mit ihren surrealistischen Einflüssen eine Sonderstellung in der Kriminalliteratur einnimmt. Léo Malet starb 1996 in Châtillon.

Angst im Bauch von Léo Malet ist bei Nautilus erschienen.
(JK 08/17)

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