11.
Hamburger Krimifestival
Kampnagel
K1
Mittwoch
08.11.2017 20.30
Uhr
Jarrestraße 20, Hamburg
Eintritt: 14,50
Euro
Der Tod und das Mädchen:
Püschels spektakulärste Fälle aus der Hamburger Rechtsmedizin.
Er
ist ein Kenner, ein Könner und eine Koryphäe – Hamburgs Chef-Pathologe Klaus
Püschel. Er ist dem Tod auf der Spur, er schaut hin, er analysiert und er
erzählt von dem, was er gesehen hat: Lehrreiches über den Tod zum Wohle der
Lebenden.
„Hamburg
ist für Tote die sicherste Stadt in Deutschland“, sagte Klaus Püschel in einem
ZEIT-Interview. Und: „Hamburg ist die letzte deutsche Stadt, die sich eine
öffentliche Leichenhalle leistet, in die alle ungewöhnlichen Todesfälle
gebracht werden. Weil bei uns genau hingeschaut wird, ist die Gefahr, ein
Tötungsdelikt zu übersehen, relativ gering.“ Hamburgs Chef-Pathologe Klaus
Püschel präsentiert jetzt gemeinsam mit Bettina Mittelacher seine zweite
Fallsammlung.
Püschel
ist 24 Stunden am Tag erreichbar, er und seine Kollegen am UKE sind immer im
Dienst, denn der Tod kennt keine Dienstpläne. Püschel wird immer dann gerufen,
wenn die Todesumstände geklärt werden müssen. Und der Tod ist ein großer
Gleichmacher, er unterscheidet nicht zwischen Prominenten und
Normalsterblichen. Auch Götz George war unter denen, die von Klaus Püschel
betrachtet wurden. Rund 70 Prozent aller Hamburger werden eingeäschert. Und bei
allen gibt es eine Frage: Ist der Tod ohne Fremdeinwirkung eingetreten?
„Hier
im Institut für Rechtsmedizin landen nur die Fälle, bei denen die Leichenschau
Fragen offenlässt.“ Von diesen Fällen berichtet er und von diesen Fällen
profitieren die Lebenden, denn mancher Tod wäre abwendbar gewesen – trotz aller
unglücklichen Umstände – wie im Falle einer jungen Frau, die etwas tat, was
alltäglicher nicht sein konnte. Sie wollte ein Bad nehmen, sie ließ heißes
Wasser in die Wanne und starb. Das Wasser kam aus einem Gasboiler – ebenso das
todbringende Kohlenmonoxid: geräuschlos und geruchlos. Im Schornstein hatte
sich eine Elster verfangen und den Abzug verschlossen. Zwei Ärzte, die zunächst
den Tod feststellen sollten, erkannten die Ursache nicht. Ein Fall für Klaus
Püschel, der seine Arbeit mit allen Sinnen ausführt, der genau wahrnimmt, der
kombiniert und einordnet: So war es ihm möglich, die wahre und tragische
Ursache dieses Todes festzustellen, der hätte verhindert werden können. Wer
trägt Schuld daran? Diese Frage müssen andere beantworten. Klaus Püschel
richtet nicht, er klärt auf, er bringt Licht in das Dunkel vergangenen Lebens.
Tote lügen nicht von Klaus Püschel und Bettina Mittelacher ist bei
Ellert &
Richter erschienen.
(JK 11/17)
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