Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
In seinem literarischen
Essay setzt sich Pedro Kadivar mit der Thematik der inneren und äußeren
Migration auseinander. Strukturierendes Element ist dabei die Biographie des
Autors: Einst im Iran geboren, emigrierte Kadivar erst nach Paris, später nach
Berlin. Radikal in seiner Form der Integration, legte er die Muttersprache
später gänzlich ab und unterdrückte so die eigene Herkunft. Neben persönlichen
Einblicken in das Leben eines Migranten bietet der Essay Überlegungen über die
Bedeutung der Migration in der Kunst und bezieht sich auf wichtige Figuren der
Kunst- und Literaturgeschichte wie Dürer, Giorgione, Proust, Beckett und
Hedayat.
Pedro
Kadivar, Schriftsteller und Theaterregisseur, wurde im iranischen Shiraz
geboren und ist im Alter von 16 nach Paris gegangen. 1996 ließ er sich in
Berlin nieder. 2002 promovierte er über Marcel Proust an der
Humboldt-Universität, bevor er sich wieder verstärkt seiner Arbeit am Theater
in Berlin widmete und 2004 in den Iran zurückkehrte. Seitdem hat er mehrere
Werke veröffentlicht und hatte in der Spielzeit 2011/12 eine Residenz am
Théâtre National de l’Odéon in Paris inne. 2015 wurden zwei seiner Werke auf
dem Theaterfestival in Avignon präsentiert. Er hat mehrere Preise für seine
Theaterstücke erhalten. Derzeit lebt er in Berlin und Paris.
(JK 10/17)
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