Kommissar Dupins fünfter
Fall heißt Bretonische Flut, handelt von Hochseefischern, Delfinforschern,
Schmugglern und einer sagenumwobenen Insel mitten im rauen Atlantik. Die
Bestseller-Krimireihe stammt aus der Feder des unter Pseudonym schreibenden deutschen
Autors Jean-Luc Bannalec und ist bei Kiepenheuer
& Witsch erschienen.
Nie wieder wollte
Kommissar Dupin auf dem Meer ermitteln. Doch in seinem neuen Fall verschlägt es
ihn vor die äußerste Westküste der Bretagne. Auf die einzigartige Île de Sein,
wo mehr Kaninchen als Menschen leben, der Frisör per Boot kommt und einst mächtige
Hexen und sogar der Teufel persönlich hausten. Am Tag nach der keltischen
Sommersonnenwende, nur zwei Tage vor dem 75. Geburtstag seiner Mutter steht
Kommissar Dupin bis zu den Knöcheln in Fischabfällen. In der Auktionshalle von
Douarnenez liegt die Leiche einer Fischerin. Ihr wurde die Kehle durchtrennt.
Schnell klärt sich: die junge Frau stammte von der Île de Sein, kämpfte gegen
die Zerstörung der Meere und mächtige Hochseepiraten. Von ihrer Heimatinsel
erreicht Dupin noch am selben Morgen ein Hilferuf: Eine zweite Leiche wurde
entdeckt. Der Kommissar und seine Inspektoren ermitteln unter Hochdruck. Die
stolzen Menschen des Meeres sind eine eingeschworene Gemeinschaft, und die
Spuren führen in viele Richtungen. Werden die alten Schmugglerrouten des Archipels
wieder befahren? Gab es Beweise für illegale Aktivitäten im Parc Iroise, dem
unvergleichlichen maritimen Naturschutzgebiet, in dem Delphine und Wale zu
Hause sind? Und was ist vom Mythos der versunkenen Stadt zu halten, von dem die
Insulaner erzählen? Vor beeindruckender Kulisse – zwischen den Inseln Molène,
Ouessant und Sein – ermittelt Kommissar Dupin in einem rätselhaften Fall, der
ihm alles abverlangt, auch das Überschreiten der eigenen Grenzen.
Bannalecs Krimireihe mit
Geschichten um Mord und Betrug mit Impressionen aus der bretonischen Küche hat
die deutsche Krimigemeinde im Sturm erobert und jeder Band ist bisher ein
garantierter Bestseller. Auch im fünften band scheint das Rezept aufzugehen.
Raffiniert baut der Autor Spannung auf inmitten einer dramatisch akzentuierten
Landschaftskulisse. Die Romane sind gleichzeitig eine Liebeserklärung des
Autors an die Bretagne und seinen Menschen. Für den Leser bietet der Stoff ein
Ausklinken aus dem Alltag. Bei dem fünften Band tritt die Krimihandlung jedoch
zum ersten Mal gegenüber dem Lokalkolorit stärker in den Hintergrund und kommt
daher nicht ganz an das Niveau der Vorgänger heran. Trotz allem mindert dies
nichts daran, dass auch Bretonische Flut allemal lesenswert ist. Denn
die Stärken sind die eindrucksvolle Atmosphäre und die begeisternden Beschreibungen
der bretonischen Landschaft, der Leute und der Kultur.
Jean-Luc Bannalec ist ein
Pseudonym; der Autor ist in Deutschland und im südlichen Finistère zu Hause.
Die ersten fünf Bände der Krimireihe mit Kommissar Dupin, Bretonische
Verhältnisse, Bretonische Brandung, Bretonisches Gold, Bretonischer
Stolz und Bretonische Flut wurden für das Fernsehen verfilmt und in
zahlreiche Sprachen übersetzt. 2016 wurde Jean-Luc Bannalec von der Region
Bretagne mit dem Titel „Mécène de Bretagne“ ausgezeichnet.
Bretonische Flut von Jean-Luc Bannalec ist bei Kiepenheuer
& Witsch erschienen.
(JK 03/18)
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