Im Paris der
Fünfzigerjahre lernt David, amerikanischer Expat, in einer Bar den reizend
überheblichen, löwenhaften Giovanni kennen. Die beiden beginnen eine Affäre –
und Verlangen und auch Scham brechen in David los wie ein Sturm. Dann kehrt
plötzlich seine Verlobte zurück. David bringt nicht den Mut auf, sich zu outen.
Im Glauben, sich selbst retten zu können, stürzt er Giovanni in ein Unglück,
das tödlich endet.
Baldwin brach mit Giovannis
Zimmer 1956 gleich zwei Tabus: Als schwarzer Schriftsteller schrieb er über
die Liebe zwischen zwei weißen Männern. Sein amerikanischer Verlag trennte sich
daraufhin von ihm, seine Agentin riet ihm, er solle das Manuskript verbrennen.
Heute gilt Giovannis Zimmer als Baldwins berühmtester Roman.
Dem dtv gebührt grosser
Dank, dass er für die deutsche Leserschaft das grossartige Gesamtwerk dieses
aussergewöhnlichen Schriftstellers neu übersetzen und überarbeiten lässt. Mit
Miriam Mandelkow hat der Verlag eine kongeniale Übersetzerin ausgewählt. Man
entdeckt das Werk neu und wie unverändert aktuell seine Romanstoffe sind.
James Baldwin, 1924 in
New York geboren, war und ist vieles: ein
verehrter, vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und eine Ikone der
Gleichberechtigung aller Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen
Orientierung oder ihres Herkunftsmilieus. Er war der erste schwarze Künstler
auf einem Cover des Time Magazine. Baldwin starb 1987 in Südfrankreich.
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